Ungewohntes Bild: Robert Habeck und die Herausforderungen
Wer am vorgestrigen Abend die Sendung „Lanz“ verpasst hat, sollte sich dringend die Zeit nehmen, sich die etwa 75 Minuten anzusehen. In dieser Ausgabe tritt ein Wirtschaftsminister auf, dessen Unsicherheit unverkennbar ist. Habeck wirkt, als wäre er einem herausfordernden Thema gegenübergestellt, das er nicht adäquat begreifen kann, fast so, als würde ein Viertklässler versuchen, sich mit der Quantentheorie auseinanderzusetzen. Er spricht holprig und scheint nicht recht zu wissen, wo er anfangen soll. Erst gegen Ende findet er seine Stimme, wenn es um das Thema „erneuerbare Energien“ geht, die theoretisch dafür sorgen könnten, dass unser Strom kostengünstiger und umweltfreundlicher wird.
Ein bemerkenswerter Satz, den er fällt, lautet: „Fehler kann man heilen, das würde voraussetzen, dass man sie als Fehler akzeptiert oder sieht…“. Er reflektiert auch über die politisch angespannte Situation in Deutschland und erwähnt, dass „wir auf einmal amerikanische Verhältnisse hatten… zwei Lager… und dazwischen ein tiefer Graben“. Dabei stellt er eine besorgniserregende Prognose an und deutet an, dass all dies in den nächsten zwei Jahrzehnten politische Realität in Deutschland sein könnte. Diese Erkenntnis kommt eher spät, gerade in einer Zeit, in der die vergangenen drei Jahre bereits viele solcher Herausforderungen mit sich gebracht haben.
Es ist eine nachdenkliche Beobachtung, die nicht werden sollte, während die Gesellschaft zusehends in unterschiedliche Lager auseinander driftet.