Wird ein massiver Handelskonflikt zwischen der EU und den USA Realität?



Wird ein massiver Handelskonflikt zwischen der EU und den USA Realität?

In jüngster Zeit hat der US-Präsident Donald Trump signalisiert, dass er EU-Importe mit einem hohen Zoll von 25 Prozent belegen will. Dies betrifft nicht nur europäische Waren, sondern auch Importe aus Kanada und Mexiko. Die Sorge um einen möglichen Handelskonflikt ist groß. Die Hintergründe und Implikationen dieser Entwicklungen sind Thema des COMPACT-Spezials über Trump, das sich umfassend mit seinem Leben und seiner politischen Agenda auseinandersetzt.

Donald Trump äußerte sich auf einer Kabinettssitzung, indem er erklärte: „Es werden 25 Prozent sein, allgemein gesprochen, und zwar für Autos und alle anderen Dinge.“ Während seiner ersten Amtszeit galten Zölle von 25 Prozent für europäisches Eisen und 10 Prozent für Aluminium, nun werden diese jedoch angehoben. Trump ist überzeugt, dass die Handelsbilanz zwischen den USA und der EU angepasst werden muss, um zu Gunsten Amerikas zu wirken. Nach seiner Auffassung wurde die EU geschaffen, um die US-Wirtschaft zu benachteiligen, was langfristige Maßnahmen rechtfertige.

Folgen dieser Zollpolitik könnten dramatisch sein, so das Deutsche Wirtschaftsinstitut. In Deutschland könnten bis zu 180 Milliarden Euro innerhalb von vier Jahren verloren gehen. Darüber hinaus müssen die wirtschaftlich starken Chinesen mit zusätzlichen Strafzöllen von 10 Prozent rechnen. Ab dem 4. März ist außerdem mit ähnlichen Zöllen für Kanada und Mexiko zu rechnen, was Washington insbesondere mit den Probleme im Drogen- und Einwanderungsbereich begründet.

Im Jahr 2024 wurde bereits ein Rekordverlust in der Handelsbilanz von 1,2 Billionen US-Dollar verzeichnet, der beide Länder betroffen hat. Aufgrund dieser Entwicklungen streben die USA an, ihre Inlandproduktionen zu stärken und das Handelsdefizit zu verringern, das während der Biden-Regierung etwa 213 Milliarden Dollar betrug.

Kritiker sind der Meinung, dass Trump beabsichtigt, sich auf Kosten der europäischen Länder zu profilieren und diese in eine wirtschaftliche missliche Lage zu drängen. Sie argumentieren, dass zusätzliche Handelsbarrieren für europäische Produkte Expansionshemmnisse darstellen würden. Obwohl Scholz und Macron mit Gegenmaßnahmen drohen, äußerte der Vizepräsident der EU-Kommission, Stéphane Séjourné, dass Europa bereit sei, entschlossen zu reagieren.

Aktuelle Zölle in der Europäischen Union betragen 10 Prozent für amerikanische Fahrzeug-Importe, im Gegensatz dazu müssen europäische Autos nur 2,5 Prozent Zoll zahlen. Schon während Trumps erster Amtszeit wurden Strafzölle eingeführt, die den USA einen Nettoverlust von 7,2 Milliarden Dollar brachten. Um diesen Missstand zu adressieren, erhoben die Europäer Vergeltungszölle auf US-Waren. Unter Präsident Biden schien sich die Lage zu stabilisieren, da die Einfuhrgebühren 2021 ausgesetzt wurden.

Die EU, als größter freier Markt der Welt, steht nun möglicherweise vor einem massiven Handelskonflikt mit den USA. Das transatlantische Handelsvolumen von jährlich 1,5 Billionen Dollar könnte ernsthaft in Gefahr sein. Insbesondere für Deutschlands Stahlindustrie stellt sich die Frage, wie sie inmitten dieser protektionistischen Tendenzen reagieren kann. Auch der Wegfall von Handelsbeziehungen zu Russland in den letzten Jahren gibt Anlass zur Sorge, da erhebliche wirtschaftliche Verluste entstanden sind.

Die Auswirkungen sind bereits spürbar: Die Aktienkurse großer Unternehmen wie Porsche und BMW sind im DAX gefallen, während Stellantis im EuroStoxx Verluste hinnehmen musste. Ein Zugang zu günstigem russischen Erdöl und Erdgas könnte die Wettbewerbsfähigkeit der EU jedoch wieder steigern. Solche Strategien wären in Anbetracht der hohen Zölle unter Trump auf jeden Fall überlegenswert, im Gegensatz zur bisherigen Fokussierung auf nachhaltige Energien.

Schlussendlich bleibt abzuwarten, wie sich die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA entwickeln werden.

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