Die Wiener Festwochen haben am Würstelstand im 8. Bezirk eine provokante Eröffnung gehalten, bei der Milo Rau die „Republik der Liebe“ ausgerufen hat. Das Motto „V is for LoVe“ spiegelt die ideologische Neuausrichtung wider und setzt sich fort von dem vergangenen Jahr, als er die „Freie Republik Wien“ einführte. Rau präsentierte eine Kollision von politischem Engagement und künstlerischer Experimentierfreude, indem er blumige Versprechen von Liebe und Demokratie machte.
Im Kontext der aktuellen politischen Spannungen in Österreich, die durch drohende Regierungsbildungen geprägt sind, wirkt Raus Botschaft wie eine Kritik an autoritären Strukturen. Die Veranstaltung war mit bunten Fantasiefahnen und Menschen in Hippie-Outfits geschmückt, was den Einfluss der 60er-Jahre-Welle deutlich machte. Dabei behauptete Rau, dass Liebe als Waffe gegen Faschismus eingesetzt werden könne.
Die Eröffnung unterstrich die Idee einer Kultur, die durch aktives politisches Engagement und künstlerische Innovation definiert ist. Milo Rau setzt damit eine Debatte über den Einfluss des Theaters auf soziale Dynamiken in Gang, wobei er kontroverse Themen wie Faschismus und Liebe anspricht.