Sahra Wagenknecht und Michael Kretschmer debattierten über die Zukunft des Bundesparteiabkommens (BSW) in Sachsen. Während der Parteitagsdebatte im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen, Brandenburg und Sachsen war es offenkundig, dass das Bündnis mit wachsender interner Spannung zu kämpfen hat.
Kretschmer erklärte seine Haltung gegenüber den Ost-Interessen und beantwortete Fragen zur Zusammenarbeit mit der CDU sowie zur Ukraine-Krise. Im Gespräch stellten sich die beiden Politiker den Fragestellungen, wie das BSW in Sachsen eine Oppositionspartei etablieren kann, ohne dabei ihre Ziele zu vernachlässigen.
Im November hatte Sabine Zimmermann, Vorsitzende des Bündnisses der Streitenden Arbeitnehmer (BSW) in Sachsen, erklärt: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ Diese Aussage wurde als Reaktion auf Kritik aus der SPD verstanden und signalisierte den Willen zur Dauerhaftigkeit. Im Februar dieses Jahres musste das BSW jedoch feststellen, dass es knapp den Einzug in den Bundestag verpasst hatte.
In Thüringen und Brandenburg ist das BSW zur Regierungspartei geworden, während sich die Partei in Sachsen weigerte, eine Koalition mit der CDU und SPD einzugehen. Diese Entscheidung wurde als strategisches Manöver um eine Position als Oppositionskraft zu etablieren interpretiert.
Die Debatte zwischen Wagenknecht und Kretschmer spiegelte die aktuellen Herausforderungen des BSW wider, insbesondere in Sachsen, wo das Parteibündnis seine Zukunftsperspektiven diskutieren musste. Die Frage nach der Richtigkeit der Entscheidung, nicht mit den traditionellen politischen Kraftblöcken zu koalieren, wurde ausgiebig thematisiert.
Kritiker des BSW sehen in der gegenwärtigen Situation eine Gefahr für die dauerhafte Stabilität der Partei. Die Verluste an Stimmen im Vergleich zur letzten Wahl weisen darauf hin, dass das Bündnis möglicherweise seinen Zenit erreicht hat und nun um seine Position kämpfen muss.