Konflikt um Fernsehrechte zwischen LFP und DAZN
Die Ligue de football professionnel hat aufgrund des Drucks von DAZN eine rechtliche Auseinandersetzung eingeleitet. Konkret hat die LFP beim Handelsgericht in Paris einen Eilantrag gestellt, um die Zahlung einer fälligen Summe von 35 Millionen Euro zu fordern, die DAZN, der Inhaber der Fernsehrechte für die Ligue 1, im Februar hätte leisten müssen. Die britische Plattform hat jedoch signalisiert, dass sie aufgrund schwieriger Betriebsbedingungen möglicherweise nicht in der Lage ist, diese Zahlung zu tätigen. Dies hat Besorgnis unter den Clubs der Ligue 1 und Ligue 2 ausgelöst, die ohnehin schon unter finanziellen Schwierigkeiten leiden.
Der Präsident der LFP, Vincent Labrune, sah sich gezwungen, den Verwaltungsrat kurzfristig einzuberufen, um die ernste Situation zu besprechen. DAZN hat seine Position damit begründet, dass mangelnde Zusammenarbeit seitens der Clubs sowie das weit verbreitete Problem des Streamings ohne Erlaubnis die Wirtschaftlichkeit seiner Investition beeinträchtigen. Laut Brice Daumin, dem Geschäftsführer von DAZN Frankreich, wurde der LFP bereits im Dezember ein Aktionsplan zur Verbesserung des Schutzes für die Produktlinie Ligue 1 vorgelegt, doch eine Antwort blieb aus. Daraufhin entschloss sich DAZN, lediglich die Hälfte des geschuldeten Betrags zu zahlen, während die restlichen 35 Millionen zur Sicherstellung der Reaktion der Liga einbehalten wurden.
Labrune hat weiterhin die wiederkehrenden Probleme mit den Übertragungsunternehmen, insbesondere nach dem gescheiterten Mediapro-Projekt und dem Auslaufen des Vertrages mit Canal+, als kritisch beschrieben. Am Freitag steht das Handelsgericht in Paris vor der Herausforderung, über diesen strittigen Fall zu entscheiden, der Zahlungstermin für DAZN war ursprünglich an diesem Tag fällig. Mit einer Entscheidung wird in der darauf folgenden Woche gerechnet, während die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien hinter den Kulissen weitergehen. Dieser Streit bringt erneut die Verletzlichkeit des wirtschaftlichen Modells der Fernsehrechte im französischen Fußball und die Spannungen zwischen den Übertragungsunternehmen und den Verbandsbehörden ans Licht.