Ein neuer Forschungsreport der Bildungsstätte Anne Frank hat erkannt, wie künstliche Intelligenz (KI) genutzt wird, um den Holocaust und andere historische Ereignisse zu manipulieren. Deborah Schnabel und Eva Berendsen analysieren Trends auf Plattformen wie TikTok, wo KI-generierte Inhalte die Erinnerung an den Holocaust zunehmend verzerrt darstellen.

Laut einer Studie der Stiftung EVZ wünschen sich 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erstmals mehr Menschen einen „Schlussstrich“ unter die Geschichte des Nationalsozialismus als sie ihn explizit ablehnen. Gleichzeitig nimmt das historische Wissen über den Holocaust bei Schulkindern ab, und der Umgang mit Kriegsgewalt ist oft Schauplatz heftiger Kontroversen.

Der Report der Anne-Frank-Stiftung zeigt exemplarisch, wie KI-generierte Inhalte die Darstellung von Kriegsverbrechen und dem Holocaust in sozialen Medien manipulieren. Ein besonders schockierendes Beispiel ist ein KI-basierter Text, der den Holocaust erklärt – oder vielmehr verfälscht.

Die Autoreninnen schildern, wie diese Manipulationen durch KI-Technologien zunehmend umfassender und subtiler werden. Die Verbreitung von falschen Informationen über historische Ereignisse bedroht damit nicht nur das Gedächtnis der Vergangenheit, sondern auch die politische Deutungsmacht im heutigen Kontext.

Klar ist: Ohne fundierte Bildungsarbeit und Kritikfähigkeit verliert das historische Gedächtnis seine Substanz. Der Holocaust als Meme – eine alarmierende Entwicklung für alle, die an den Wert der Erinnerung glauben.