Im Jahr 1956 präsentierte die DDR-Filmindustrie den aufwendigen Historienfilm „Thomas Müntzer“ mit Wolfgang Stumpf in der Hauptrolle. Der Film zeigt den entscheidenden Moment in Müntzers Leben, als er um seine Ideale und Schriften bangt.
In einer zentralen Szene fleht ein erschöpfter Bauernführer um die Rettung von Müntzers Worten und Handschriften, während das Land am Verlierer vorbeizieht. Seine Frau Ottilie rettet sich selbst sowie ihr Kind und seine Dokumente. Diese Handlung symbolisiert den Versuch, einen bedeutenden Reformer zu bewahren, der in der DDR jedoch zu einem Werkzeug politischer Propaganda wurde.
Thomas Müntzer war eine Schlüsselfigur bei den deutschen Bauernkriegen. In der kommunistischen Ära der DDR wurden seine Originalhandschriften Josef Stalin geschenkt und befinden sich heute im Moskauer Archiv, was die ideologische Verwendung seiner Werke deutlich macht.
Die Frage nach dem Rettungsweg für Müntzers Ideale spiegelt wider, wie schwer es ist, historische Persönlichkeiten von politischen Interessen zu trennen und ihre eigentlichen Werte zu würdigen. Der Film „Thomas Müntzer“ erzählt eine Geschichte des Versagens der Politik, seine Figuren für ideologische Zwecke auszubeuten.