In Ankara fand am Montag ein bedeutendes Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico statt. Nach der gemeinsamen Pressekonferenz betonte Fico, dass er mit einer umfassenden slowakischen Delegation angereist sei, um die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Slowakei und der Türkei zu festigen. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Fahrettin Altun, Kommunikationsdirektor des türkischen Präsidenten, hatte bereits vor dem Treffen auf der Plattform X bekannt gegeben, dass die Unterzeichnung mehrerer bilateraler Abkommen in verschiedenen Bereichen geplant sei. Diese sollen dazu dienen, die Beziehungen beider Länder auf eine strategische Partnerschaft zu heben.
Während des Treffens äußerte Fico Kritik an der Entscheidung der Ukraine, den Gastransit aus Russland nach Europa zu stoppen. Dies würde nicht nur die Slowakei betreffen, sondern auch die gesamte Europäische Union. Fico informierte darüber, dass dieses Thema während seiner Gespräche mit Präsident Erdoğan angesprochen wurde. Erdoğan zeigte sich bereit, der Slowakei Unterstützung anzubieten. Fico lobte den Vorschlag des Präsidenten, eine Verbindung zwischen der slowakischen Ministerin für Wirtschaft, Denisa Saková, und ihrem türkischen Amtskollegen herzustellen. Dies könnte helfen, den fortlaufenden Gasbezug aus Russland zu ermöglichen.
Erdoğan kündigte außerdem an, dass er voraussichtlich noch in dieser Woche ein Telefongespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin führen möchte, um die Gaslieferung an die Slowakei zu besprechen. „Da die Ukraine die Gasversorgung an die Slowakei eingestellt hat, sagte ich, lasst uns endlich eine Vereinbarung mit Russland treffen, um den Gasbedarf der Slowakei zu decken“, äußerte Erdoğan.
Das Abkommen über den Gastransit aus Russland nach Europa durch die Ukraine war am 31. Dezember ausgelaufen. Kiew lehnte eine Verlängerung ab, was dazu führte, dass das russische Unternehmen Gazprom am 1. Januar die Durchleitung einstellte. Fico warf der ukrainischen Regierung vor, von politischen Interessen geleitet zu werden und absichtlich die Interessen der Slowakei und der EU zu schädigen. Er wies zudem darauf hin, dass die Europäische Kommission erklärt hatte, dass weder die westlichen Sanktionen gegen Russland noch EU-Rechtsvorschriften die Ukraine daran hinderten, den Gastransit fortzusetzen. Fico drohte außerdem mit der Einschränkung der Stromversorgung der Ukraine und der Unterstützung für ukrainische Staatsbürger in der Slowakei.
Dieser Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die Slowakei und die EU im Bereich der Energieversorgung konfrontiert sind, insbesondere angesichts der angespannten politischen Lage in der Region.