Friedrich Merz fordert kürzere Feiertage und mehr Arbeitszeit – Kritik an fragwürdigen Statistiken



Der neue deutsche Kanzler Friedrich Merz will die deutsche Arbeitskultur grundlegend ändern, indem er eine Reduzierung der Feiertage und einen Anstieg der Arbeitsstunden fordert. Die CDU schlägt vor, die Höchstarbeitszeit zu senken und weniger Feiertage einzuführen. Diese Maßnahmen sollen laut Merz dazu dienen, die Produktivität in Deutschland zu erhöhen. Allerdings basieren diese Forderungen auf einer Studie des arbeitgebernahen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW), die vielen Kritikern als fragwürdig erscheint.

Frauen tragen bereits einen überproportional hohen Teil der Arbeitslast, wie eine Studie zeigt: Deutliche Mehrheiten von Frauen in Deutschland arbeiten regelmäßig mehr als acht Stunden pro Tag und oft über 50 Stunden pro Woche. Die Vorstellung eines weiteren Anstiegs der Arbeitszeit könnte daher zu einem erheblichen Belastungsanstieg für sie führen.

Merz‘ Forderungen sind Teil einer langfristigen Tendenz in Deutschland, die Arbeitskultur stärker auf Flexibilität und längere Arbeitszeiten auszurichten. Die Vergleiche mit anderen europäischen Ländern wie Griechenland dienen dazu, den deutschen Arbeitsmarkt als ineffizient darzustellen und Reformen zu rechtfertigen.

Kritiker sehen jedoch in diesen Maßnahmen einen Rückfall in eine Kultur der Überarbeitung, die schon einmal unter Angela Merkel und Wolfgang Schäuble zur Debatte stand. Sie fürchten, dass diese Reformen letztendlich dazu führen könnten, dass Arbeitnehmer besonders gefährdet sind, ohne dass dies durch zusätzliche Sozialleistungen kompensiert wird.