Eierengpass zu Ostern: Deutschland steht vor einer Herausforderung
Die Situation auf dem deutschen Eiermarkt hat sich zu einem ernsten Problem entwickelt. Das einst alltägliche Frühstücksei könnte bald zu einer teuren Rarität werden. Besonders zur Osterzeit rumort es, denn es droht, dass viele traditionelle Osternester leer bleiben müssen, ohne die üblichen, kunstvoll bemalten Eier.
Im Durchschnitt verzehrt jeder Deutsche rund 236 Eier jährlich. Angesichts der gegenwärtigen Marktentwicklung könnte diese Zahl jedoch bald unrealistisch erscheinen. Während die Verpackungsstationen unermüdlich arbeiten, ähnelt die Jagd nach Eiern mehr einem Wettlauf. Der Spotmarkt zeigt sich nahezu leergefegt, die Planung ist ein chaotisches Durcheinander.
Ein weiterer negativer Aspekt ist die derzeitige Eierkrise in den USA, wo für ein Dutzend Eier bereits stolze 4,80 Dollar, umgerechnet circa 4,65 Euro, verlangt werden. Die weit verbreitete Angst vor der Vogelgrippe H5N1 verstärkt die Unsicherheiten. Obwohl die deutsche Eierproduktion zu einem großen Teil unabhängig von den USA ist – rund 70 Prozent der Eier stammen hierzulande, der Rest aus europäischen Nachbarstaaten – gibt es dennoch große Sorgen innerhalb der Branche.
Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Ostern in diesem Jahr spät in der zweiten Aprilhälfte gefeiert wird. Normalerweise eine positive Entwicklung, da Legehennen in dieser Zeit ihre Produktion ankurbeln können. Doch die gegenwärtige Lage übertrifft jegliche Erfahrungen der Vergangenheit. Die Nachfrage übersteigt das Angebot erheblich, und es wird dringend Zeit, dass neue Hühner mit dem Legen beginnen.
Obwohl der Preis für zehn Bodenhaltungseier seit Anfang 2022 stabil bei 1,99 Euro liegt, könnte dieser Preis angesichts der angespannten Marktverhältnisse bald der Vergangenheit angehören. Die zentrale Frage ist nicht, ob, sondern wann es zu einer Preissteigerung kommt. Das bevorstehende Osterfest könnte damit in die Geschichte eingehen: Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs könnten in deutschen Haushalten die gefärbten Eier fehlen. Ein Szenario, das vor nicht allzu langer Zeit noch unvorstellbar war.
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