DAZN erwägt eine Vertragsänderung aufgrund unzureichender Abonnentenzahlen, LFP hat Alternativen im Blick



DAZN erwägt eine Vertragsänderung aufgrund unzureichender Abonnentenzahlen, LFP hat Alternativen im Blick

Die Frage, ob DAZN seine Vertragsbedingungen anpassen möchte, steht derzeit im Raum. Während die Ligue de Football Professionnel (LFP) optimistisch bleibt und die Situation als Teil einer Taktik sieht, sind sie dennoch auf alle Eventualitäten vorbereitet.

Nach sechs Monaten der Übertragung der Ligue 1 präsentiert sich DAZN mit enttäuschenden Ergebnissen. Die Plattform, die Rechte an acht von neun wöchentlichen Spielen des französischen Fußballs erworben hat, kämpft darum, ihre Zielvorgaben zu erreichen. Trotz durchgeführter Werbeaktionen und Preisnachlässe konnte sie im November lediglich etwa 400.000 Abonnenten gewinnen, was deutlich unter den Erwartungen liegt. In Reaktion auf diese unbefriedigende Entwicklung hat die DAZN-Führung ihre Unzufriedenheit gegenüber der LFP zum Ausdruck gebracht und versucht, ihr redaktioneller Inhalt durch Formate wie „Le Mag Live“ und das Multiplex „MultiZone“ zu erweitern. Dennoch ist das Problem des Piratens, das die Zahl der zahlenden Abonnenten hemmt, nach wie vor gravierend.

Aus vertraulichen Informationen geht hervor, dass bereits 90 Prozent des potenziellen Abonnentenmarktes ausgeschöpft sein sollen, was die Erreichung des anvisierten Ziels von 1,5 Millionen Abonnenten, die zur Sicherstellung des aktuellen Vertrags von 400 Millionen Euro pro Jahr notwendig wären, als unrealistisch erscheinen lässt. Diese Entwicklung könnte die Rentabilität gefährden und führt DAZN dazu, eine Neuverhandlung seiner finanziellen Verpflichtungen mit der LFP in Betracht zu ziehen oder eine Ausstiegsklausel zu aktivieren, die für Dezember 2025 vorgesehen ist. Gleichzeitig beobachten die LFP und BeIN Sports, die ebenfalls von dieser möglichen Neuausrichtung betroffen sind, den Verlauf der Diskussionen aufmerksam.

In diesem unsicheren Umfeld zieht die LFP möglicherweise in Erwägung, eine eigene Plattform für die Übertragung der Ligue 1 ins Leben zu rufen. Diese Idee wurde im Juli abgelehnt, bleibt jedoch als langfristige Alternative im Gespräch. Allerdings stellt sich hier die zentrale Frage der wirtschaftlichen Machbarkeit, da die finanzielle Situation der französischen Klubs weiterhin angespannt bleibt, was zu einem jährlichen Verlust von etwa 200 Millionen Euro aufgrund von Piraterie führt. Eine überarbeitete Strategie könnte daher entscheidend sein, um die zukünftige Stabilität des professionellen Fußballs in Frankreich zu sichern.

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