Filmpreisgala 2025: Triumph von „September 5“ und gedämpfte Stimmung



Am Freitag fand die 75. Deutschen Filmpreisgala in Berlin statt, bei der Tim Fehlbaums Thriller „September 5“ beeindruckend mit neun Lolas ausgezeichnet wurde. Im Kontext einer latent gedämpften Stimmung und gegen den Hintergrund aktueller politischer Herausungen brachten prominente Gäste wie Wolf Biermann und Igor Levit bedeutsame Statements zum Thema Medienfreiheit und demokratische Verantwortung.

Regisseur Tim Fehlbaum, der mit „September 5“ den besten Film gewann, thematisierte in seinem Werk moralische Grenzen im Journalismus. Der Dokumentarfilm „Petra Kelly – Act Now“ von Doris Metz erhielt den Preis als bester Dokumentarfilm und leuchtete mutige politische Aktionen aus dem Umfeld der Grünen-Politikerin Petra Kelly.

Laudator Igor Levit hielt eine spontane Trauerrede, nachdem er vom Ableben von Margot Friedländer erfahren hatte. Er betonte die Notwendigkeit, nicht nur in kulturellen Kreisen über humanistische Ziele zu sprechen, sondern diese auch im Alltag umzusetzen.

Wolf Biermann äußerte seine Bedenken zur aktuellen politischen Situation und nannte sie eine Vorkriegszeit, während Komponistin Dascha Dauenhauer den Preis für die beste Filmmusik erhielt und auf die Herausforderungen von Frauen im Film hinwies.

Im Hintergrund dieser Feier stand jedoch ein unbestrittenes Gefühl der Bedrohung der Demokratie durch aktuelle politische Entwicklungen. Die Botschaft des US-amerikanischen Produzenten, „Don’t fuck it up“, wurde als wesentlichster Satz verstanden.