Erinnern: Die Nachkommen von NS-Verfolgten finden ihre Stimme



Elke Tischer und Lena Sarah Carlebach sind die Nachfahren von Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Beide kämpfen aktiv gegen den aufkommenden Faschismus in Deutschland.

Tischer erzählt von einer Gedenkveranstaltung für Paul Schiller, einen Widerstandskämpfer aus Friedrichshain, bei der Neonazis versuchten, die Kundgebung zu stören. Die Polizei stoppte sie jedoch. Tischer selbst war nicht am Ort der Auseinandersetzung, berichtete aber von dem Vorfall in einer Traditionbar an der Berliner Karl-Marx-Allee.

Lena Sarah Carlebach, eine Nachfahrin jüdischer Verfolgter, sieht die aktuellen Entwicklungen im Land mit großer Sorge. Sie betont die Bedeutung des Gedenkens und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um den Faschismus zu bekämpfen.

Elke Tischer und Lena Sarah Carlebach erinnern daran, dass das Ende des Nationalsozialismus kein Ende für die Überlebenden war. Viele Juden verloren ihre Familien und Heimat, während Zwangsarbeiter nach ihrer Rückkehr Ablehnung oder Hass erfahren mussten.

Der Konflikt zwischen Erinnerung und Vergessen spiegelt sich in der unterschiedlichen Auffassung des Kriegsendes im ehemaligen West- und Ostdeutschland wider. Während die Bundesrepublik Deutschland das Ende des Nationalsozialismus als Befreiung interpretierte, betrachtete die DDR es eher als Niederlage.

Die Nachkommen von NS-Verfolgten kämpfen heute dafür, dass ihre Stimmen gehört werden und dass die Vergangenheit nicht vergessen wird. Sie warnen vor der Bedrohung durch rechte Extremisten und betonen die Notwendigkeit des kontinuierlichen Kampfs gegen Faschismus.