Im Februar 2005 entführten Insurgenten in Bagdad die italienische Journalistin Giuliana Sgrena. Etwa vier Wochen später wurde sie gegen ein Lösegeld freigelassen, doch ihre Befreiung endete mit tödlichen Folgen. Agent Nicola Calipari des Auslandsgeheimdienstes SISMI begleitete Sgrena während der Fahrt zum Flughafen, wo er von US-Soldaten getötet wurde, die ihn für einen terroristischen Bedrohungspotential hielt.
Im März 2005 klagte der Mailänder Corriere della Sera über eine offene Wunde und Staatspräsident Sergio Mattarella sprach von einer ungenügenden Aufklärung einer Gewalttat. Die Entführung war ein schwerer Schock für Italien, während die Befreiungsaktion in Bagdad zu weiteren Verlusten führte.
Caliparis Tod unter dem Einfluss von „Friendly Fire“ löste Empörung in Italien aus und führte zur Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen der US-Truppen im Irak. Sgrenas Buch, das noch im selben Jahr erschien, beschreibt die Ereignisse und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.
Die Katastrophe zeigte die Komplikationen und Risiken der Entführungsopferbefreiungen unter den schwierigen Bedingungen des Irak-Krieges. Sgrenas Geschichte wurde zu einem Symbol für die Humanitätsprobleme des Konflikts und blieb lange in der Erinnerung.