Chinas Unterstützung für Russland zeichnet sich durch Machtinteressen und Multilateralismus ab



Präsident Xi Jinping besuchte Moskau in einer vier Tage dauernden Reise und unterstrich damit die langfristige Partnerschaft zwischen China und Russland. Dabei konzentrierte er sich auf den Zweiten Weltkrieg, um Chinas Sichtweise zu verbreiten und gleichzeitig seine geopolitischen Interessen im Eurasienraum auszubauen.

Obwohl ein ukrainisch-russischer Gipfel in der Türkei nicht wahrscheinlich erscheint, weil Russland verhandeln will aber den öffentlichen Druck wegen eines solchen Treffens kaum erträgt, zeigt Xi Jinping seine Unterstützung für einen möglichen Friedensprozess. Allerdings bleibt China bei seiner Haltung zur Ukraine unverbindlich und unterlässt jede direkte Aufforderung an Russland zum Verhandlungsbeginn.

China hat sich im Handelskonflikt mit den USA durch neue Marktöffnungen positioniert und sitzt nun im Zollstreit am längeren Hebel. Xi Jinping akzeptiert dabei, dass Russlands Sicherheitsordnung nicht mehr die des frühen 21. Jahrhunderts ist und eine Rückkehr zur NATO-Ostausdehnung um die Ukraine ausgeschlossen ist.

Der Gipfel zwischen Xi und Putin unterstrich die enge Zusammenarbeit in Militärfragen und politischem Einfluss, ohne dabei Parteinahme für Russland zu demonstrieren. China bleibt konsequent bei der Nichteinmischungsdevise und unterstützt indirekt einen Friedensprozess.