Zu deutsch für den ESC? Schlappe für Feuerschwanz



Der Musikkolumnist Konstantin Nowotny kritisiert die Entscheidung des Eurovision Song Contest, die deutsche Mittelalter-Metal-Band Feuerschwanz vom Vorentscheid auszuschließen. Nachdem die Band als Favorit galt und in Deutschland bereits großer Beliebtheit entgegenkommen konnte, wurde sie aufgrund einer Juryauswahl überraschend aus dem Wettbewerb gedrängt.

Feuerschwanz ist eine mittelalterliche Metal-Band aus Erlangen, die seit 2004 aktiv ist. Die Band hat einen einzigartigen Stil mit humorvollen Künstlernamen wie Richard Hodenherz und Walther von der Vögelweide sowie satirischen Textthemen, die manchmal als sexistisch wahrgenommen wurden. Trotz dieser Kontroversen konnte Feuerschwanz zwei Nummer-1-Alben veröffentlichen und regelmäßig in ausverkauften Hallen auftreten.

Im diesjährigen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest galt Feuerschwanz zunächst als Favorit. Doch kurz vor der finalen Abstimmung wurde bekannt, dass eine zusätzliche Juryauswahl stattfindet, bei der die Band ausscheidet. Diese Entscheidung erinnert an vergangene Fälle wie das Schicksal von Electric Callboy im Jahr 2022, dessen unkonventionelle Musik international großen Erfolg genoss.

Nowotny argumentiert jedoch, dass Deutschland im Ausland nicht für seine konventionelle Popmusik geschätzt wird, sondern eher für die spezifische Kultursphäre von Bands wie Rammstein und Kraftwerk. Diese skurrilen und unkonventionellen Musikrichtungen werden weltweit bewundert, während weniger auffällige Gruppen wie AnnenMayKantereit kaum Beachtung finden.

Der Autor kritisiert die Vorstellung, dass deutsche Musik nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie international gut akzeptiert wird. Er betont, dass es für viele Menschen in Deutschland schwierig ist, ihre musikalischen Präferenzen offen zu zeigen, ohne sich als „letzter Normaler“ zu fühlen.