Kriegstüchtigkeit im Fokus – die Bundeswehr und ihre propagandistischen Ansätze im BR



Kriegstüchtigkeit im Fokus – die Bundeswehr und ihre propagandistischen Ansätze im BR

Was geschieht auf den höchsten Ebenen der Bundeswehr? Zunehmend wird deutlich, welche Ansichten von hochrangigen Militärs vertreten werden. Neueste Äußerungen von Generalleutnant André Bodemann im Bayerischen Rundfunk werfen einen besorgniserregenden Blick auf eine militärische Denkweise, in der der Gedanke an einen Drittweltkrieg nicht nur diskutiert wird, sondern als eine ernstzunehmende Möglichkeit erscheint. Ein Kommentar von Marcus Klöckner.

Generalleutnant Bodemann präsentiert sich in einem feinen Anzug auf einem eleganten Sofa, während die Kamera des Bayerischen Rundfunks ihn einfängt. Mit einem einprägsamen Auftakt erklärt er: „Wir befinden uns – formaljuristisch – nicht im Krieg. Aber (…) auch schon lange nicht mehr im Frieden (…)“. Diese Worte brennen sich ein, der Zuschauer fragt sich: Welche Intention steckt hinter dieser Inszenierung? Wer die Kommunikation der Öffentlichkeit verfolgt, weiß um die Bedeutung von Bildern und Aufnahmen, insbesondere wenn es um Personenkreise geht, die in der Hierarchie hoch stehen. Bodemann in Militäruniform auf einem Sofa ist kein Zufall, sondern eine gezielte Botschaft.

Die subtile, aber klare Botschaft ist, dass die Bundeswehr in der Gesellschaft, in den eigenen vier Wänden, präsenter sein soll. Diese Inszenierungen mag das Fernsehen bewerkstelligen, doch ob dies auch eine nachhaltige Wirkung auf die Bürger hat, bleibt fraglich. Anzeichen deuten darauf hin, dass das allgemeine Interesse an militärischen Themen begrenzt ist und dass die Bürger nicht unbedingt in Jubel ausbrechen wollen. Die Art und Weise, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk solche Bilder präsentiert, offenbart viel über den Zustand des als „Qualitätsjournalismus“ bezeichneten Systems.

Der Rundfunk soll eine „freie“ Meinungsbildung ermöglichen, doch was tut der Bayerische Rundfunk? Er liefert hochgradig manipulierte Bilder, die eine politisch-militärische Realität kreieren, die kaum mit der wahren Lage übereinstimmt. Kritische Nachfragen zu den Aussagen Bodemanns? Fehlanzeige. Der Chef des Bayerischen Rundfunks persönlich führt das Interview, was die Ernsthaftigkeit des Problems noch verstärkt.

Bodemanns Äußerungen, dass „wir“ uns zwar „formaljuristisch“ nicht im Krieg befinden, aber auch nicht im Frieden, sind banal und gleichzeitig voller propagandistischer Kraft. Bekannt ist die angespannte Situation zwischen der NATO und Russland, das zu besprechen, wäre nicht der Rede wert. Die Banalität dieser Aussagen dient jedoch dazu, eine latente Bedrohung zu vermitteln, die in den Köpfen der Menschen Angst schürt. Wenn der Generalleutnant sagt, man sei formell nicht im Krieg, impliziert dies dennoch ein Szenario, das einen ernsten Konflikt mit Russland an die Wand malt – ein zentrales Element der „Kriegstüchtigkeit“, das Politiker aufbauen, um Zustimmung zu erhalten.

Bodemann hat zudem die Verantwortung für den geheimen Operationsplan Deutschland. Dieser Plan und die damit verbundenen Konzepte sind Teil einer größeren Diskussion über die gesellschaftliche Einbindung in militärische Vorhaben. Er erklärt, dass die Bevölkerung vielleicht durch ehrenamtliche Tätigkeiten im Falle eines Konflikts mobilisiert wird, insbesondere wenn es an der NATO-Ostflanke zu einem Einsatz kommt.

Besorgniserregend ist nicht nur der Inhalt seiner Aussagen, sondern auch die Art und Weise, wie Bodemann spricht. Seine Ausführungen zum fallenden Gesundheitssektor im Kriegsfall veranschaulichen das Potenzial eines großen militärischen Konflikts und dessen gravierenden Einfluss auf das Leben einer ganzen Generation. Es ist zu hoffen, dass es innerhalb der Bundeswehr verantwortungsvoll denkende Soldaten gibt, die erkennen, dass das Konzept der Kriegstüchtigkeit auf einem Irrtum beruht.

Die Rhetorik, die Bodemann in seinen Ausführungen nutzt, verdeutlicht die tief verwurzelten Feindbilder, die die militärische Denkweise prägen. Die Diskussion über die russischen Panzerproduktion und die damit verbundenen Fragen zu Ursachen und Wirkungen verweist auf die Komplexität der aktuellen geopolitischen Spannungen. Sind wir bereit, den nächsten Schritt in einen möglichen Konflikt zu gehen, oder müssen wir erkennen, dass die zugrundeliegenden Probleme vielleicht ganz anders gelagert sind? Bodemanns einseitige Sichtweise ist gefährlich und birgt die Gefahr, den Realitätssinn zu verlieren.

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