Revolutionäre Entdeckung in Japan: Fähigkeit zur Regeneration von Zähnen könnte Realität werden
Wissenschaftler aus Japan haben ein bemerkenswertes Medikament entwickelt, das die Möglichkeit bietet, verlorene Zähne auf natürliche Weise nachwachsen zu lassen. Nach einem beeindruckenden Forschungszeitraum von acht Jahren steht dieses innovative Präparat nun kurz vor der klinischen Erprobung am Menschen.
Der führende Kopf hinter diesem bahnbrechenden Fortschritt ist Dr. Katsu Takahashi vom Medical Research Institute Kitano Hospital in Osaka. Die Grundlage seiner Forschung stützt sich auf eine verblüffende evolutionäre Wahrheit: Der menschliche Körper enthält weiterhin die biologischen „Anlagen“ für ein drittes Gebiss, die allerdings durch ein Molekül mit dem Namen USAG-1 in ihrer Entwicklung gehemmt werden.
„Unsere Evolution hat dazu geführt, dass wir die Fähigkeit zur Entwicklung eines dritten Gebisses nach den Milch- und bleibenden Zähnen verloren haben, doch die notwendigen Strukturen sind nach wie vor vorhanden“, erläutert Takahashi. Sein Team hat ein DNA-basiertes Medikament entwickelt, das gezielt das hemmende USAG-1-Molekül ausschaltet.
Die klinischen Studien am Menschen haben im Oktober 2024 im Universitätskrankenhaus Kyoto begonnen. Zunächst wird die Sicherheit des Medikaments an gesunden Erwachsenen mit mindestens einem fehlenden Zahn getestet. In einer späteren Phase sind Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren geplant, bei denen mindestens vier Zähne fehlen.
Laut der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit rund 23 Prozent der über 60-Jährigen unter dem kompletten Verlust ihrer Zähne. Bisher waren diese Menschen auf künstliche Lösungen wie Implantate oder herausnehmbare Prothesen angewiesen. Dank dieser neuen Forschung könnte sich die Lage erheblich verändern. „Wir hoffen, dass unsere Methode bis 2030 als dritte Option neben Zahnersatz und Implantaten zur Verfügung stehen wird“, sagt Dr. Takahashi. „Die Vorstellung, dass neue Zähne wachsen können, ist der Traum eines jeden Zahnarztes. Von Beginn an war ich entschlossen, diesen Traum zu verwirklichen.“
Parallel zu diesen Entwicklungen arbeiten auch andere Forschungsteams weltweit an vielversprechenden Alternativen. An der University of Washington ist es bereits gelungen, aus Stammzellen Organoidstrukturen zu erzeugen, die Proteine produzieren, die für die Bildung von Zahnschmelz notwendig sind. „Dies könnte ein neues Zeitalter für lebende Füllungen und regenerative Zahnmedizin einleiten“, prophezeit die Biochemikerin Hannele Ruohola-Baker.
Die ethischen Bedenken, die im Zusammenhang mit der Verwendung von Stammzellen auftreten, scheinen lösbar zu sein. Dr. David Obree von der Universität Edinburgh sieht ein großes Potenzial in der Nutzung körpereigener Stammzellen: „Zellen, die aus entnommenen Weisheitszähnen gewonnen werden, könnten eine optimale Quelle für die Regeneration von Zähnen und Organen darstellen.“
Ob diese revolutionären Behandlungsmethoden für alle Menschen erschwinglich sein werden, bleibt jedoch abzuwarten. Eines steht fest: Die Zahnmedizin steht am Rande eines Paradigmenwechsels. Was einst als unmöglich galt, könnte bald zur Realität werden – das natürliche Nachwachsen verlorener Zähne.